Sechs Kreuze zum Erfolg

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Auf den Spuren der Hattie Studie

Umbaupause

Januar 29th, 2017

Liebe Leser&innen

Ich bin im Moment am Umbau der Hausaufgabenhefte. Umbau in Lerntagebücher, die nicht mehr in die Schule mitgenommen werden, sondern zu Hause auf dem Schreibtisch dazu dienen, durch gezieltere Denkaufgaben über die Lernprozesse viel Arbeitszeit für’s Lernen einzusparen: Wenn man als Schüler&in kapiert, was man sich mit einem Lerntagebuch Gutes tun kann.

Also bitte ein wenig Geduld. …. Folgen Sie mir bis dahin einfach auf www.aufeigenefaust.com in die Laborschule oder auf www.maennerrevolte.de bei dem Versuch, Hattie für Lernende zu entwickeln. Lerntagebücher als Grundidee heißen bei Hattie “Formative Evaluation des Unterrrichts” und haben die dritthöchste Effektstärke von 0,9. Die zweithöchste Effektstärke von 1,28 kann man nicht verändern. “Kognitive Entwicklungsstufe nach Piaget”. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - heißt die Beschreibung dazu. Aber die höchste Effektstärke von 1,44 für die “Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus” bringen Lerntagebücher den entscheidenden Vorteil: Visible Learning. Das Lernen sichtbar machen. Lerntagebücher.

Mit den besten Grüßen aus Weit im Winkl …. Otto Kraz

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Schule positiv denken lernen

Januar 15th, 2017

Das ist eigentlich der wirklich große Trick. Wenn man ihn beherrscht, dann hat man gewonnen. Aber die allgemeine Stimmung ist leider oft anders. In der Hattie-Studie sind es genau diese vielen positiven Ansätze, die hohe Effektstärken erreichen. Zum Beispiel natürlich das Lehrer-Schüler Verhältnis. Es ist ein Faktor, der viel mehr vom Schüler beeinflusst wird als vom Lehrer. Obwohl man immer meint, das wäre anders herum. Dass es eben nur am Lehrer liegt. Wer diesen Fehlschluss für sich auflösen kann und versucht, seinem eigenen Lernprozess einmal möglichst neutral zuzuschauen, der macht einen Sprung nach vorne.

Otto Kraz

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Weihnachtspause

Dezember 18th, 2016

Liebe Leser&innen

Ein Blog macht nur Sinn, wenn er auch gelesen wird. Pädagogische Blogs werden erfahrungsgemäß sehr selten in den Ferien gelesen. Außer man bietet eine Sommerschule an. Das tu ich aber an Weihnachten nicht. Da lasse ich einfach alles ruhen. Ihnen allen wünsche ich eine erholsame schulfreie Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich melde mich Mitte Januar, wenn in der Schule der Bär wieder tobt.

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Ja leider ist das so. Der Schlaf in der Nacht festigt Wissen, das man am Tage seinem Hirn nähergebracht hat. Aber leider festigen Ferien, spezielle die langen Sommerferien, keinesweg das Wissen, das man sich zuvor mühsam angeeignet hat. Deshalb spricht natürlich auch überhaupt nichts gegen etwa entspanntes Vokabeln ein wenig am Köcheln halten. In den Ferien bei einem heißen Kakao ein wenig mathematische Grundlagen anzuschauen ist überhaupt nicht unanständig. Man muss da kein schlechtes Gewissen bekommen. Wollte ich nur noch gesagt haben.

Was es immer bringt: Das Gehirn am kreativen und konzentrierten Arbeiten halten. Also: Unser Tipp aus Weit im Winkl: In den Weihnachtsferien Jonglieren lernen. Und danach Schule leichter zu meistern. Denn Jognlieren lässt nachgewiesenermaßen Gehirnzellen jubilieren.

Mit weihnachtlichen Grüßen  Otto Kraz

Klassenverhalten

Dezember 13th, 2016

Bei der Hattie-Studie kommt der Klasse selbst ein großer Part zu. Und damit auch jedem Einzelnen. Denn 25 Einzelne machen eine Klasse. Und Schüler sind nicht irgendwer. Schüler sind ganz normale Menschen. Nur jünger. In den Hausaufgabenheften sind deshalb einige Hirnhüte natürlich genau diesem Thema gewidmet. Lieber kapieren, was es ausmacht, wenn ich mich mit Klassenkameraden zoffe als Nachhilfe zu nehmen. Lernprozesse optimieren durch Blickwinkeländerung. Ohne zusätzlichen Zeitaufwand. Nur mit Durchblick. Die Hattie-Studie zeigt den Weg.

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Otto Kraz

Hier noc das aktuelle Skript bis Kapitel 4

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Das Skript parallel zum Heft

Dezember 5th, 2016

Liebe Eltern

Dieser Blog steht ja für eine Begleitung der Hausaufgabenhefte Sechs Kreuze zum Erfolg. Klasse 4 und 5. Parallel schreibe ich ich aber auch Hattie für Erstklässler&innen auf www.opakoffer.de und Hattie für die PUB-AIR-TÊTE auf www.maennerrevolte.de … außerdem Hattie für Flügelverleiher&innen für aktive Schüler&innen, die sich schon selbst reflektieren und organisieren können, auf www.fluegelverleih-am-faust.de Erfahrungsgemäß würde ich aus der Praxis sagen: Bei Mädchen habe ich dies ab Klasse 6 gefunden, bei Jungs ab Klasse 7.  Das Skript für alles zusammen finden Sie hier: Hattie-fur-Lernende-bis-Kapitel-3

Im Kapitel 3 geht es um formative Evaluation: Hohe Effektstärke in der Hattie-Studie. Meiner Meinung nach für Schüler&innen in der Pubertät ein Schlüssel zum Erfolg. Lesen Sie das Kapitel dazu im Skript, wenn es Sie  interessiert. Für die Hefte 6 Kreuze zum Erfolg gilt: Wenn es ein Lernender schafft, die Hefte zu nutzen, also auch auszufüllen, dann macht er sein Lernen sichtbar und dann evalutiert er formativ seinen eigenen Lernprozess. Dem ist jegliche Form von Nachhilfe komplett unterlegen. Sein eigenes Lernkonzept zu entwickeln, bevor in der 6. Klasse die Pubertät um die Ecke wartet, das hilft diese oft doch recht schwere Phase zu überstehen.

Zurück zu 6 Kreuze zum Erfolg: Die Konzeption des Heftes mit seinen vielen Möglichkeiten, bewusst auf wichtige Bereiche des Lernens zu achten, ist bei Hattie in den Effektstärken zu finden unter formative Evalutation des Unterrichts.

Otto Kraz

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Hattie die Erste - Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus

November 29th, 2016

Liebe Eltern

Diese riesige Bildungsstudie von John Hattie, zusammengestellt aus 800 Meta-Studien, die über 50.000 Studien auf 250 Millionen Lernende zurückgreifen, hat Erstaunliches zutage gefördert. Rang eins der Effektstärken belegt die Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus. Also etwas, das nicht mit Pauken und Auswendiglernen und Fleißigsein und mühevoller Arbeit am Schreibtisch zu tun hat. Sondern mit dem ehrlichen und klaren Blick auf sich selbst. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Lernprozessen steht ganz oben auf der Effektivitätsskala. “Aber Hiiiiiiilfe” sagen Sie. “Mein armes kleines Kind. Wie soll es das denn hinbekommen? Das ist ja intellektuelle Höchstarbeit.” Sie haben recht, wenn Sie das von Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter einfach so verlangen würden. Ohne Hilfsmittel. Aber mit der Gewöhnung an ein einfaches Heft mit dem Titel “Sechs Kreuze zum Erfolg” geht es erstaunlich gut. Wir haben dieses Konzept am Faust-Gymnasium Staufen über Jahre entwickelt und mit unseren Fünft- und Sechstklässler&innen über Jahre getestet. Ich mit meinen eigenen Klassen besonders intensiv … quasi wie eine klitzekleine Kraz-Studie am Faust. :-) Ergebnis: Immer wenn ich Klassenlehrer war und das Heft einmal in der Woche zum Thema machen konnte, dann hatte ich bei über 80% der Klasse starke Wirkungen. Hohe Effektstärke würde Hattie sagen. Dieses einmal in der Woche ein paar Kreuze zu machen und zu Hause mit den Eltern über diese Hefteinträge zu diskutieren fand ich für meinen Unterricht umwerfend. Entstand es doch einfach aus der Idee heraus, meiner Klassenlehrerstunde namens Soziales- und Methodenlernen, kurz SoMeLe, eine Struktur zu geben. Alles was mir in früheren Jahren wichtig geworden war, meinen Schüler&innen an Informationen zum Thema Lernen lernen weiterzugeben, hatte ich auf 35 Wochen verteilt … und damit es auch immer dabei war und täglich automatisch angeschaut werden musste, in ein Hausaufgabenheft gesteckt, das wir von der Hausdruckerei drucken ließen. Sehr schnell für alle fünften Klassen. Denn auch ohne die intensive und regelmäßige Betreuung der Einträge durch eine Lehrperson hatten sich mindestens ein Drittel der Schüler/innen durch die Hefte in eine fundiertere Lerngrundlage versetzen können. Dahinter steckten entweder sehr früh selbstreflektierende Kinder oder - was meist der Fall war - Eltern, die die Chance erkannt hatten, mit diesem einfachen Instrument für ihre Kinder effektive Lernvorteile zu erzielen. Nicht durch die tägliche Mühen beim Hausaufgaben machen. Sondern durch ein Hausaufgabenheft, über das man auch beim Mittagessen entspannt plaudern konnte. Um es wirksam werden zu lassen.

Die Hefte hatten sich 8 Jahre lang entwickeln dürfen. Inzwischen bin ich in Pension, der Vinclair-Verlag hatte mich gebeten, eine kleine Reihe für den Übergang zur weiterführenden Schule zu entwickeln. Mit einer einzigen Grundidee einen guten Übergang zu einer weiterführenden Schule hinzulegen. Urps und Glubsch. Das Lernen sichtbar machen. Die Veröffentlichung der Hattie-Studie war nach der Hausaufgabenheft-Entwicklung. Heute freue ich mich natürlich darüber, dass es die Hefte als Ganzes genau die allerhöchste Effektstärke bei Lernprozessen abdecken können. Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus. Und dass die vielen einzelnen Themen auf den verschiedenen Seiten sich bei Hattie wunderbar wiederfinden lassen. Dazu mehr auf diesem Blog.

Ihr Otto Kraz

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Hattie für Lernende

November 22nd, 2016

Liebe Eltern

Ich habe inzwischen meine Hattie-Begeisterung auch auf andere Blogs ausgeweitet. Immer unter dem Blickwinkel: Was kann der Lernende selbst umsetzen. Die Abfolge der Kapitel in dem Skript “Hattie für Lernende” will ich auch in diesem Blog im Auge behalten. Wenn es passt. Sollten Sie das Grundprinzip kennenlernen wollen: Hier ist es.

Ihr Otto Kraz

Hier das Skript:

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und hier eine Skizze, die Sie verstehen, wenn Sie das Skript lesen. :-)

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Hattie für Erstklässler&innen

Februar 14th, 2016

Liebe Leser&innen

Ich fange wieder an, hier zu bloggen. Immerhin habe ich nach einer Beratungs-Ausbildung auf der Basis der Hattie-Studie festgestellt, dass die Hausaufgabenhefte, die ich hier ja schon vor einiger Zeit angefangen habe, zu erläutern, mit Hilfe der Ergebnisse dieser weltweit größten Bildungsstudie sehr gut wissenschaftlich untermauert werden können.  Also sollte ich das doch einfach tun.

In Kürze beginnt hier Woche für Woche eine Erläuterung der ” Sechs Kreuze zum Erfolg”-Hefte, die man ja als Hausaufgabenheft verwenden kann. Die aber nebenbei alle wichtigen Grundlagen enthalten, die man als Schüler&in wissen sollte, um sich erfolgreich auf die weiterführende schule vorbereiten zu können. (Heft 4.1. und 4.2) Und um erfolgreich auf der weiterführenden Schule starten zu können. (Heft 5.1 und 5.2)

Für Erstklässler habe ich übrigens ein neues Projekt gestartet: Hattie für Erstklässler&innen. Vielleicht interessiert es Sie ja.

In unserer virtuellen Laborschule in Weit im Winkl finden Sie mich ebenfalls - übrigens inzwischen unter Otto Kraz. Eine längere Geschichte, aber Sie können bei Interesse ja dort einmal stöbern. :-)

Mit den besten Grüßen

Ihr Otto Kraz

Sechs Kreuze zum Erfolg

November 22nd, 2014

Liebe Leserin, lieber Leser
Wenn Sie hier übersichtliche Ordnung erwarten, dann müssen Sie sich noch ein Jahr gedulden. :-)
Ja, ich gehe dann raus aus der Schule (man nennt es Pensionierung :-)) und noch ein wenig rein in die Schulberatung.
Ich habe 35 Jahre beraten und mit der Erfahrung wachsen die Möglichkeiten. Klar.
Was hier im Blog z.Z. passieren wird, ist eher kunterbunt spontan. Orientiert an den Hausaufgabenheften des vinclair-verlags. Aber eingebunden in die vielen Erkenntnisse eines Studiendirektors kurz vor seiner Pensionierung. Auf www.fluegelverleih-am-faust.de entsteht parallel ein Erziehungsratgeber für 35 Jahrgänge eines großen südbadischen Landgymnasiums.
Im Archiv stecken viele Ausführungen zu früheren Hausaufgabenheften. Diese Art der Lernbegleitung hat an meiner Schule Tradition. Ist gewachsen. Hat sich entwickelt. Die ausführliche Geschichte und die zugehörigen Materialien finden Sie unter www.fluegelverleih-am-faust.de und auf www.faust-verleiht-fluegel.de
Aber bitte: Seien Sie nicht verzweifelt, wenn Ihnen da viel zu viel Material entgegenfliegt. Ich unterrichte als Mathematik- und Physiklehrer seit 35 Jahren, war 25 Jahre Verbindungslehrer und bin 10 Jahre Fachabteilungsleiter für Schulentwicklung. Und ich schreibe gerne und viel.
In einem Jahr gehe ich in Pension und finde dann sicher irgendwann Zeit, alles in Ordnung zu bringen. Oder einfach zu löschen. :-) Jetzt starte ich aber hier erst einmal den Versuch, mit kleinen Filmchen für Ihre Kinder die einzelnen Seiten der Hausaufgabenhefte zu erläutern. Rechte Seite unter “Seiten”.
Ich versuche den Hintergrund einmal so kurz, wie ich das kann, zu erklären. (Man sagt allerdings, ich kann nicht kurz.:-)) Die Hausaufgabenhefte gehen auf eine Arbeitsform zurück, die ich (und auch viele meiner Kolleg/innen) an meiner Schule jahrelang sehr zufriedenstellend durchgeführt habe. Soziales- und Methodenlernen ist an unserer Schule, dem Faust-Gymnasium in Staufen, eine Stunde im Stundenplan, die dazu da ist, den Schüler/innen die wundervollen Möglichkeiten des erfolgreichen Lernens näherzubringen und soziale Kompetenz zu vermitteln. Sie selbst können nun mit diesen Heften, so sie Lust darauf haben, bei Ihren Kindern unabhängig von Schule einen ähnlich erfolgreichen Prozess anstoßen. Wenn Sie die Hefte als sanfte Diskussionsgrundlage für Gespräche über Lernprozesse nehmen. Bitte nie mit erhobenem Zeigefinger. Dann funktionieren sie nicht. Es geht um eigene Erkenntnis. Nicht um Erkenntnisse der Eltern.
Ich werde mich an dieser Stelle von Zeit zu Zeit mit Kommentaren melden und rechts auf den Seiten Stück für Stück die Begleitvideos zu den einzelnen Seiten der Hausaufgabenhefte hochladen.
Übrigens: Schule ist eigentlich ganz einfach: Die lässig Erfolgreichen in der Schule sagten am Ende nach dem Abitur bei der Befragung zentral immer irgendwie dasselbe: “Ich hatte irgendwie Glück. Ich konnte einfach immer aufpassen. Und es hat verrückterweise Spaß gemacht.” That’s it. So einfach wäre es tatsächlich. Aber nicht jeder hat Glück. Die allermeisten benötigen Unterstützung bei diesem einfach Prozess: Aufpassen. Verrückt einfach, aber unendlich schwer. Hier findet übrigens der allergrößte Unterrichtsausfall an unseren Schulen statt. Die Hausaufgabenhefte setzen hier an.
Hier noch ein kleiner Videobeitrag für Kids, die Lernprozesse verstehen wollen.

Mit den besten Grüßen
Heinz Bayer

Die Zukunft der Bayer’schen Blogs

Januar 14th, 2013

Eine kleine Übersicht.
Im Flügelverleih-Blog schreibe ich an einem “Elternberuhiger für Ex-Faustler” … immerhin mein letztes Jahr am Faust-Gymnasium.
Im Männerrevolte-Blog arbeite ich ab Ende 2014 unser Konzept “Schülerschule” auf, mit dem wir als Schule offizielles dezentrales EXPO2000 Projekt wurden und bastle gleichzeit mit ein paar anderen pädagogischen “Spinnern” zusammen an der Schulvision einer fiktiven Laborschule in Weit im Winkl. :-)
Auf www.vorne-auf-der-welle.de folgt eine Neuauflage der Hausaufgabenheft-Begleitung, die ab Nov 14 für die neuen Hefte 4.1 bis 5.2 stattfinden kann.
Und der Opakoffer-Blog muss im Moment noch ein wenig ruhen.

November 21014
Heinz Bayer

Immer vorne auf der Welle

Juni 28th, 2011

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Das Hausaufgabenbuch für die 5. Klasse ist aus den Startlöchern herausgekommen.
Auf diesem Blog wird es ab September 2011 jede Woche eine Onlinebegleitung für ein ganz spezielles Hausaufgabenbuch für Fünftklässler geben, das vom Vinclair-Verlag in Karlsruhe über herausgegeben wird.

Auf der Webseite des Vinclair-Verlags finden Sie eine Leseprobe des Hausaufgabenbuchs, das Sie im Buchhandel bestellen können.
Für Schulklassen wird es in Kürze ein vergünstigtes Angebot von Klassensätzen beim Verlag selbst geben. Ein wenig Geduld. Sie können genau hier in den nächsten Wochen über die pädagogischen Konzepte des Hausaufgabenbuches lesen, das weit mehr ist als ein Hausaufgabenheft. Eher ein Schullebensbegleiter der besonderen Art. Mit einer komplexen Pädagogik im Hintergrund, die man zwar als Fünftklässler noch nicht in der ganzen Breite verstehen kann, aber deren Idee auch für Fünftklässler aus der Erfahrung heraus äußerst wirksam ist, wenn man sich darauf einlässt.

Ich blogge auf Flügelverleih-am-Faust für Eltern meiner Schule im Rahmen meines Verantwortungsbereichs Elternarbeit, auf Männerrevolte für versetzungsgefährdete Schüler/innen im Rahmen meines Verantwortungsbereichs schulische Betreuungssysteme und auf Opakoffer für die ganz jungen Eltern und die jungen Großeltern. Für die jungen Eltern, denen ich so gerne schon ganz früh ein paar Ideen von der “großen Welt des Gymnasiums” mitgeben würde, damit die Neuankömmlinge das mitbringen, was einen entspannten Schulbesuch bis zum Abitur garantiert. Und den jungen Großeltern würde ich gerne aus der jahrzehntelangen Erfahrung im Beratungsbereich eines großen Gymnasiums Tipps geben, wie sie als Oma oder Opa tatsächlich einen wirksamen Beitrag zum Schulerfolg ihres Enkelkindes leisten können. Ab September werde ich alle meine Blogs der Wochenthematik des Hausaufgabenbuchs widmen.

Heinz Bayer
Studiendirektor für Schulentwicklung
Faust-Gymnasium Staufen

Ihr Kind steht kurz davor, ins Gymnasium zu kommen?

August 7th, 2011

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Ihr Kind steht kurz davor, ins Gymnasium zu kommen? Und Ihr Kind ist männlich? Ihr Sohn ist ein aufgeweckter lustiger Junge mit vielen Freunden und einer ganz passablen Gymnasialempfehlung? Er musste nie viel dafür tun, ist eben auch klug und schnell in der Auffassung? Konzentriert zu arbeiten findet er oft mühsam und seine Heftführung lässt zu wünschen übrig, sagt die Grundschullehrerin? Er wird jetzt auf das nächste staatliche Gymnasium gehen, das eigentlich einen ganz guten Ruf hat? Wenn Ihren Sohn etwas interessiert, dann kann er sich auch längere Zeit gut konzentrieren? Sie hoffen sehr, dass es die Lehrer am Gymnasium schaffen werden, alles interessant zu verpacken?

Ihr Kind steht kurz davor, ins Gymnasium zu kommen? Und Ihr Kind ist weiblich? Ihre Tochter ist ein aufgewecktes lustiges Mädchen mit vielen Freundinnen und einer ganz passablen Gymnasialempfehlung? Sie hat sich in der Grundschule immer sehr angestrengt? Konzentriertes Arbeiten macht ihr Spaß - schöne Heftführung ebenfalls? Sie wird jetzt auf das nächste staatliche Gymnasium gehen, das eigentlich einen ganz guten Ruf hat? Sie hoffen sehr, dass Ihre Tochter in dieser riesigen Schule ihren Weg finden wird?

Ihr Kind steht kurz davor, ins Gymnasium zu kommen? Und Ihr Kind ist männlich? Ihr Sohn ist ein eher in sich gekehrter ruhiger Junge mit wenigen Freunden? ……………

Ihr Kind …..

Ich könnte diese Schilderungen beliebig oft und immer unterschiedlich wiederholen. Denn jeder Neuankömmling am Gymnasium ist ein Individuum. Jeder anders. Nie exakt vorhersehbar, wie der Weg am Gymnasium verlaufen wird. Trotzdem: Die problematischen Wege am Gymnasium kann man systematisieren. Die falschen Blickwinkel kann man benennen. Die typischen Fehler in der Unterstützung des eigenen Sohnes oder der eigenen Tochter wiederholen sich regelmäßig. Man sollte sie kennen. Man sollte nicht mit falschen Vorstellungen von der weiterführenden Schule nach der Grundschule falsche Signale setzen. Es doch nur gut zu meinen und gerade das Falsche tun. Das Hausaufgabenbuch versteht sich als Schulplaner, der aus der Sicht des gymnasialen Schulpraktikers die wesentlichen Bereiche einer erfolgreichen Schullaufbahn aufgreift, visualisiert und ausführlich erklärt. Um eine kontinuierliche Arbeit mit dem Hausaugabenbuch, wie das beim breiten Einsatz in einer Klasse durch die Lehrperson möglich ist, zu erleichtern, unterstützt der Blog wöchentlich mit zusätzlicher Hilfestellung.
Das Hausaufgabenbuch 5 – immer erstes und zweites Halbjahr getrennt, damit es nicht zu dick für den Schulranzen wird – ist ein gymnasiales Starter-Set.
Das Hausaufgabenbuch 6, das 2012 erscheint, ist ein Stabilisierungs-Set.
Und das Hausaufgabenbuch 7, das 2013 erscheinen wird, ist das Set, das eine Beratungsbrücke durch die „wilde und hochspannende“ Zeit der Pubertät schlagen wird, in der der richtige Blickwinkel der entscheidende Faktor für Schulerfolg ist.
Klasse 5 und 6 sind die entscheidenden Jahre für eine erfolgreiche und lebenspralle Schulzeit. Ein Lebensabschnitt, der im Leben von uns Menschen so wichtige, tiefe und intensive Spuren hinterlässt, wie kaum eine Zeit danach.

Gebrauchsanleitung 1

August 12th, 2011

Ich beginne schon einmal, auf das Hausaufgabenbuch vorzubereiten.
Die ersten Seiten sind einfach unabdingbar zu lesen. Denn Sie erläutern, wie man das Heft benutzen muss, damit es tatsächlich hilft, Schule entspannt zu meistern. Ich verlinke Ihnen deshalb die erste Seite Gebrauchsanleitung. Der entscheidende Punkt besteht darin, dass junge Menschen verstehen, dass sie Schule ganz unterschiedlich anpacken können und wissen, welche Vorteile es hat, Schule professionell zu sehen. Und nicht verklärt durch eine Hoffnungsbrille.
Eltern können hier einen sehr großen Einfluss nehmen.
Hier die erste Seite als pdf:
Gebrauchsanleitung 1

Vorbesprechung

August 20th, 2011

Wir sind natürlich sehr gespannt, wie das Hausaufgabenbuch außerhalb des Faust-Gymnasiums bei Schüler/innen funktioniert, die mich nicht persönlich kennen. Hier gibt es bisher nur wenige, allerdings durchwegs sehr positive, Rückmeldungen. Falls Sie Fragen haben. Oder Anmerkungen. Oder Wünsche. Oder Kritik:
heinz.bayer@vorne-auf-der-welle.de
Gruß
Heinz Bayer

Hier die zweite Seite des Hausaufgabenbuchs.
Hausaufgabenbuch Seite 2

Öhm und Ohm

August 27th, 2011

Heute stelle ich Ihnen einmal die ersten beiden Figuren vor, die immer wieder im Heft auftauchen. Den Ohm und den Öhm. Die Figuren werden für die Schüler/innen im Hausaufgabenbuch eins beschrieben. Sie wurden für einen Motivationskalender für den Flügelverleih entwickelt. Also für unsere Nachmittagsschule. Einige Zeit war das „Öhm schön!“ geflügelter Ausdruck für: „Mach dein Ding. Hau rein!“
Die Flügel, die dem Öhm wachsen, wenn er die richtigen Wege einschlägt, die zu erfolgreicher Schule gehören, kommt aus der Namensentwicklung unserer Nachmittagsschule: Dem Lernen Flügel verleihen, das soll der Flügelverleih. Das Hausaufgabenbuch natürlich auch. Im letzten Jahr konnte man vielen unserer Fünftklässler wunderbar dabei zusehen. Die vielen Öhms unter ihnen haben es natürlich immer viel leichter als die Ohms, die noch viel an sich arbeiten müssen. Oder Schule am Ende einfach doof finden. „Lass den Öhm raus!“ war auch immer eine kleine Aufforderung, zuzulassen, dass man Schule auch gut finden kann. Gut finden darf. Denn „In jedem steckt ein Öhm!“ ist die Gewissheit, dass jeder Schule professionell machen und damit positiv annehmen kann.
Hausaufgabenbuch Seite3

Urps und Glubsch

September 3rd, 2011

Urps und Glubsch
Das zweite Figurenpaar ist noch älter als die Ohms und Öhms und hat bei vielen Schüler/innen in der Vergangenheit gute Dienste getan. Es ist der Urps und der Glubsch. Den beiden kann man beim Lernen zuschauen. Beziehungsweise direkt sehen, ob die Synapsen wachsen oder verkümmern. Die Gehirnszellen, das sollte man als Schüler einfach wissen, unterliegen einem speziellen Entwicklungsprogramm. Wer dieses Programm falsch einschätzt und meint, er könnte mit einem anderen Programm, das er sich ausgedacht hat, genauso punkten, der täuscht sich kolossal. Die Ergebnisse der Gehirnforschung der letzten 10 Jahre sollte man inzwischen als Schüler/in einfach nicht ignorieren. Wer geht schon entgegen der Rolltreppe ins nächste Stockwerk, wenn er dort schnell ankommen will.

1. Woche - Hippocampus

September 10th, 2011

Die Idee ist einfach ausgedrückt so: Wer mit dem richtigen Gehirnbereich lernen kann, der lernt viel besser und leichter. Und nachhaltiger und motiviert sich dadurch leichter, lernt leichter im richtigen Gehirnbereich und durchläuft eine dauernde positive Schleife. Lernt eben im Hippocampusbereich des Gehirns. Man kann es gerne auch als Schüler selbst ausprobieren. Wörter lernen mit Stoppuhr und späterem Abfragen. Test A: Man sucht sich einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt, schimpft unentwegt auf Schule, Lehrer und dieses blöde Vokabellernen und dass man doch jetzt viel lieber Fußball spielen will und so weiter und so weiter. Man polt sich einfach auf möglichst schulnegativ. Man lässt eine künstlich erzeugte Ablehnung des ganzen Lernprozesses in sein Gehirn kriechen und lernt dann 20 Vokabeln in einer bestimmen Zeit. Und lässt sich diese 20 Vokabeln einen Tag später abfragen.
Test B: Man wartet auf einen schulfreundlichen Moment. Puscht sein Hirn auch noch positiv. Schwärmt offensiv von Schule und davon, dass das alles kostenlos ist. Dass sich nicht Oma und Opa krummlegen müssen, damit der Enkel diese Ausbildung machen kann, wie das in China der Fall ist. Weil Bildung in Deutschland mehr oder weniger kostenlos ist. Genial. Also vor dem Vokabellernen eine Selbstgehirnwäsche der besonderen Art. Dann das gleiche Spiel: 20 Vokabeln in einer bestimmten Zeit. Und am nächsten Tag: Vokabeln überprüfen und staunen. Den Unterschied selbst erkennen zwischen Test B Hippocampus und Test A Mandelkern (Das ist der Gehirnbereich, der wohl ursprünglich dafür geschaffen wurde, schnell zu reagieren, wenn von rechts ein Löwe aus dem Gebüsch sprang. Wer damit Vokabeln lernt, der hat es schwer.)
Für Eltern blogge ich dieses Hausaufgabenheft übrigens auch noch unter www.fluegelverleih-am-faust.de für Schüler/innen unter www.maennerrevolte.de und für Großeltern unter www.opakoffer.de .
Alle Blogs zusammen verstehen sich als Unterstützung eines Konzepts, das am Faust-Gymnasium der letzten Jahre auf sehr positive Ergebnisse bei all jenen zurückgeht, die sich auf dieses Konzept einlassen konnten.
Die erste Woche als pdf 01-hippocampus

2. Woche - Vorne auf der Welle

September 17th, 2011

Wellenreiter.
Viele meiner früheren Schüler/innen, die ich mit meinem heimlichen Lehrplan des Münchhausen-Effekts neben dem Fachunterricht berieselt habe, haben genau diese Visualisierung vom „Vorne auf der Welle“ jahrelang über ihrem Schreibtisch aufgehängt. Auch noch weit ins Studium hinein. Das Bild scheint also für recht viele zu funktionieren. Visualisierungen, die funktionieren, helfen, den Blickwinkel zu ändern. Man muss sie allerdings kontinuierlich im Blick haben. Deshalb ist das Hausaufgabenheft eine gute Möglichkeit. Das Heft nimmt man immerhin regelmäßig in die Hand. Wem klar ist, dass man sich selbst durch Visualisierungen in die richtige Fahrtrichtung bringen kann, der kann sie auch perfekt nutzen. Der große Hauptfehler, der in Sachen Blickrichtung an Schulen gemacht wird, heißt für mich übrigens: Zentral auf den Lehrer schauen. Es ist ja wunderbar, wenn es da ein Lehrer/innen-Team gibt, das es in zauberhafter Art und Weise schafft, die Idee eines individualisierten Unterrichts liebevoll und motivierend für Ihr Kind umzusetzen. Vom Faust bin ich überzeugt, dass alle, die „vorne auf der Welle stehen“ dies auch genauso empfinden. Die Probleme mit uns Lehrern haben ja auch immer nur Schüler/innen und (eben leider hauptsächlich) Schüler, die - aus welchen Gründen auch immer – den Schalter nicht auf Plus stellen können. Deren innere Motorik und deren hoher Späßchenfaktor ihnen z.B. im Weg steht.
Egal, woher der Späßchenfaktor kommt: Für diese jungen Menschen gilt: Wenn sie lernen, sich und Schule ernst genug zu nehmen, dann ziehen sie sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf. Ein Münchhausen Effekt, der funktioniert, wenn man sich auf sich selbst und nicht auf die Lehrer verlässt. Visualisierungen können dabei eine gute Hilfe sein.
Hier noch die zweite Seite als pdf zum Download:
02-vorne-auf-der-welle

3.Woche - Zuhören können

September 23rd, 2011

Hier zuerst einmal die Hausaufgabenseite als pdf:
03-zuhoren
Es ist ein echter Schatz, der von zu vielen nicht gehoben wird, obwohl sie ihn besitzen: Viele Schüler/innen haben keine Vorstellung davon, dass Lernen ein wesentlich größerer Prozess ist als das Zu-Hause-Hinsetzen-und-büffeln. Dass Mitschülern zuhören ein vollautomatischer Lernprozess der Extraklasse ist. Man muss es Schüler/innen immer wieder sagen. Verstehen können sie es schon in der fünften Klasse. Aber aus der Grundschule kommt leider bei zu vielen die Erkenntnis mit, dass ihnen die guten Noten vollautomatisch zufliegen. Deshalb wird der komplexe Lernprozess des Gymnasiums auch oft viel zu lange unterschätzt.
Meine Erkenntnis aus der Praxis: Bei vielen meiner Schüler/innen helfen Visualisierungen. Wie wäre es mit der nachfolgenden?

4. Woche

September 30th, 2011

Hier zuerst einmal das pdf zur Woche.
Zeitmanagement
Und dann die klare Ansage: Das Bild der Woche ist für sehr viele Schüler/innen eine ernste Bedrohung ihrer schulischen Leistung. Nicht ihres Lebens!!!!! :-) Diese Aussage ist wichtig für alle Eltern. Noten und Leben, das sind zwei Paar Stiefel. Allerdings: Gute Noten machen das Leben oft tatsächlich viel leichter. Zum größten Teil muss man allerdings bei diesem Problem “Schüler” schreiben. Viele Jungs kommen selbstbewusst ans Gymnasium, sind es gewohnt, trotz Wildheit und hohem Späßchenfaktor gute Noten zu schreiben und merken erst Jahre später (und damit nicht wieder gut zu machen), dass sie zu viel Zeit verplempert haben. Wir Männer sind hier im Moment echt arm dran. Deshalb: Frühzeitig die schleichenden Gefahren aufzeigen, die das zu lockere Umgehen mit dem Unterricht nach sich zieht. Und bitte nicht in die Falle tappen, die niemand etwas bringt und nur Ihrem Kind schadet: “Wenn der Lehrer meine Tochter oder meinen Sohn nicht motivieren kann, ist doch der dran schuld und nicht mein Kind.” Selbst wenn es so wäre, bringt es Ihrem Kind nichts: Deshalb immer auf Ihre Tochter oder Ihren Sohn selbst setzen und sich niemals auf das Umfeld verlassen. Denn das Umfeld wird sehr subjektiv von Schülern wahrgenommen. Wer es mit dem richtigen Zeitmanagement wahrnimmt, nimmt es auch immer viel positiver wahr als die Nichtprofis. Und lässt sich vollautomatisch viel besser motivieren.

5. Woche - Ordnung ist die halbe Miete

Oktober 7th, 2011

Klar ist Struktur und Ordnung in der 5. Klasse ein ganz großes Thema.
Selbstständiges Lernen das große Schlagwort der pädagogischen Gegenwart. Ohne Struktur und Ordnung in schulischen Angelegenheiten, angefangen vom Führen eines Hausaufgabenhefts über einen übersichtlichen Schreibtisch bis hin zu einem Schulranzen, der auch die Dinge enthält, die man an dem Tag braucht – auch das strukturierte Führen eines Schulhefts …. alles an sich einfache Dinge. Meint man. Wer Fünftklässler/innen unterrichtet, der weiß, dass bei 30% ein echter Aufholbedarf ist. Dass also regelmäßig und immer wieder drauf hingewiesen werden muss. Deshalb diese Seite im Heft.
Hier das pdf der Woche:

05-ordnung

Und die Visualisierung der Woche:

6. Woche - Der standardlaute Schüler

Oktober 16th, 2011

Die aktuelle Seite:Hausaufgabenbuch 6. Woche
lehrerverbessern zwei
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Ich sag’s mit zwei Bildern aus meiner eigenen Lehrertätigkeit. Zwei, drei standardlaute Schüler in einer Klasse machen aus der Idee eines entspannten, modernen, offenen Unterrichts, der auf den einzelnen Schüler eingehen könnte, einen vollkommen anderen Unterrichtsstil. „Standardlaut“ sind für mich junge Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – verinnerlicht haben, dass laut, wild und völlig ausgelassen menschliche Grundstandards sind, also völlig normal und eigentlich immer angebracht – außer man wird zu einem unnormalen Verhalten durch Druck gezwungen. Das sind also junge Menschen, die einem so vorkommen, als gäbe es einen inneren Befehl, dauernd die Grenzen zu testen. Sie kommen übrigens schon am Gymnasium genau so standardisiert an. Wahrscheinlich auch schon in der Grundschule. Je mehr der prozentuale Standardlaut-Anteil in einer Klasse, desto schlechter wird mein eigentlicher Unterricht, weil auf beiden Seiten – lehrer- wie schülerseits- Hirnkapazitäten an ein ganz anderes Arbeitsfeld gebunden sind. Nämlich vom Schüler aus gebunden an: Lücken suchen, durchstarten, abbremsen, warten, wieder loslegen. Damit man seine Späßchen kontinuierlich laufen lassen kann, die ohne Unterricht meist in eine große Einzel-Lautstärke übergehen. Und bei mir als Lehrer heißt es: Lücken schließen, Vorsichtsmaßnahmen treffen, Strafmaßnahmen durchführen, Dompteurjobs erledigen. Unterrichtsinhalte müssen auf beiden Seiten Einbußen erleiden. Am allermeisten natürlich bei standardlauten Schülern selbst. Standardlaute Schüler sind – aus meiner Alltagserfahrung erzählt, natürlich deshalb meist auch die schwachen Schüler. Wie auch anders. Ohne Training wird niemand wirklich gut.
Vor kurzem erzählte mir ein Schüler, der in der Mittelstufe extrem standardlaut war, dass jetzt in der Kursstufe die Lehrer viel besser wären. Allerdings musste er beim genauen Hinsehen selbst erkennen, dass es eigentlich die selben Lehrer waren, nur: Seine Ernsthaftigkeit hatte sich gewaltig verändert. Er ist inzwischen dem für manche eben heftigen Pubertätstunnel erwachsen entstiegen. Seine Standardlautstärke ist vollkommen heruntergedreht. Aber – und das ist meine Erfahrung – auch im Tunnel kann man die Lautstärke herunterdrehen, zumindest wenn man in Not ist, fast sitzenbleibt und dann den Tipp bekommt, die Leistungen doch einfach mit reduzierter Standardlautstärke zu erreichen. „Ich passe jetzt einfach auf. Und es macht Spaß!“ sagte vor einiger Zeit ein Mädchen einer 9. Klasse in einem unserer Beratungskurse, die sich innerhalb eines Jahres von einer versetzungsgefährdeten Schülerin zu einer Schülerin gewandelt hatte, die fast nur Zweien im Zeugnis trug. Man sollte es zumindest weitererzählen, wie einfach es manchmal geht. Und wenn es dann doch nicht so einfach funktioniert, dann hilft Vertrauen auf das Ende des pubertären Tunnels. Nur eines hilft garantiert nicht: Die platte Formel, dass doch die Lehrer dafür da sind, diese standardlauten Probleme für das eigene Kind doch bitteschön pädagogisch sanft aus der Welt zu schaffen.
Für Schüler/innen vertiefend unter www.maennerrevolte.de

7.Woche - Anstrengen

Oktober 22nd, 2011

Das Blatt zur Woche:
Anstrengen bringt’s
Ja verrückte Sache. Das Hauptproblem für viel zu viele Schüler ist es heutzutage, dass sie das vollautomatische Lernen am Vormittag gar nicht als Lernen empfinden, sondern eher als Absitzzeit. Gelernt wird am Nachmittag. Das ist dann das Anstrengende. Vor Kurzem habe ich einen Bericht über die Gehirn-Aktivitäts-Beobachtungen während der Schulzeit gesehen. Es scheint, meinte der Gehirnforscher Spitzer in diesem Bericht, als würden viele Schüler am Vormittag richtig entspannt und eher stressfrei und ohne größere Anstrengung für’s Gehirn die Zeit verbringen. Druck könnte man eher am Nachmittag in der Freizeit finden. Empfinde ich in der Praxis ebenso. Viele Schüler könnten um Klassen besser sein, wenn sie es nur schaffen würden, sich am Vormittag in der Schulzeit anzustrengen. Weil am Ende das Anstrengen dann auch nicht mehr anstrengend ist. Ein frommer Wunsch. Aber wenn es ein Schüler kapiert und umsetzt, dann macht er einen Quantensprung. Habe ich schon des öfteren erlebt. Es geht also. Nur kann ich keinen Knopf verraten, auf den man nur drücken muss, damit der Schalter umgelegt wird.
Für mich heißt das einfach immer: Geduld und immer wieder Überzeugungsarbeit leisten. Es ist absolut kein ehernes Naturgesetz, dann man in der Schule sein Gehirn nur ganz notdürftig anstrengt, um dann aber trotzdem zu sagen und zu empfinden: Schule ist anstrengend.
Zur Vertiefung:

8. Woche - Klassenklima

Oktober 30th, 2011

dopamin
Zuerst einmal die Originalseite
Klassenklima pflegen
Legale Drogen
So ein Gehirn ist ein Wunderwerk. Es kann sich mit körpereigenen Drogen ausstatten, die vollkommen ungefährlich sind, aber sehr wirksam. Dopamin, Opioide, Oxytoxin sind drei davon. Alle die sich vorne auf der Welle befinden, kennen ihre Auswirkungen. Man hat es leicht, man fühlt sich gut, man ist zufrieden. Zwei Dinge die sie produzieren lassen, kann man nur indirekt beeinflussen: Anerkennung und Wertschätzung. Aber die eigene Klassengemeinschaft kann es wunderbar. Und indirekt kann jeder zur Klassengemeinschaft positiv beitragen. Sich Einsetzen gegen Einzelne, die andere hänseln und mobben. Aktiv werden für eine friedliche positive Umgebung, in der alle in den Genuss von Anerkennung und Wertschätzung kommen. Nicht nur Einzelne, die den Vorteil auf Kosten anderer haben. In solch einer Atmosphäre ist es viel leichter, die dritte Komponente für sich zu buchen: Interesse am Unterrichtsinhalt. Die Folge ist ein gutes Lebensgefühl. Man sollte es sich nicht nehmen lassen.
Auf www.maennerrevolte.de gibt es übrigens wie in jeder Woche auch noch ein “Filmchen” für den jungen Menschen selbst. :-)

9. Woche - Fehler machen dürfen

November 5th, 2011

fehler-machen-dürfen
Verrückte Sache
Fast alle Schüler/innen haben das blöde Gefühl, dass man besser nicht streckt, als einen Fehler zu machen. Würde man sich in einer Klasse aber darauf einigen, dass man Fehler machen darf, dann würden alle in der Klasse bessere Noten schreiben. Wirklich verrückte Sache. Man sollte es zumindest wissen. Und man sollte in der Klasse mal drüber reden. :-)
Wenn jemand Schule machen würde wie er ein neues Computerprogramm erlernt, dann würde er seine schulischen Leistungen nicht wieder erkennen. Trial and error. Bloß kein Handbuch. Lieber tausend Fehler machen und dabei das Richtige selbst herausfinden. Das ist das Größte. Bei neuer Computersoftware. Warum nicht die Schule wie ein großes Computerprgramm sehen, das man mit trial and error professionell meistert.

10. Woche - Fragen fragen bringt’s total

November 12th, 2011

Einfach mal fragen
Wie immer zuerst die Seite aus dem Hausaufgabenbuch.
Ja klar, wenn so ein Gehirn eine Frage entwickelt, also alle möglichen Bereiche zusammen schaltet, um einem Problem auf die Spur zu kommen, tut es seinem Besitzer viel Gutes.
Es aktiviert die Synapsen, die für dieses Fachgebiet zuständig sind. Es deaktiviert alle möglichen Spiel- und Spaßsynapsen, die im Unterricht durch das Umfeld oder die eigene Träumewelt lauern. Es schaltet auf Empfang. Es bringt Ernsthaftigkeit ins eigene Lerngeschäft. Es beleuchtet ein zu lösendes Problem von einer noch nicht gefestigten Seite. Es bindet die dann hoffentlich verstandene Lösung in ein Netzwerk von bestehendem Wissen ein. Nur dann hat es Erfolg, Langzeitwissen zu bleiben. Nur Langzeitwissen macht wirklich Sinn. Nicht was ich in einer Klassenarbeit weiß, sondern was ich zu Beginn des nächsten Schuljahres noch weiß, ist von Bedeutung. Leider denken hier immer noch die allermeisten Schüler/innen falsch, weil sie nur in dieser Schiene „Ich muss gute Noten schreiben, damit ich kurzzeitig Erfolg habe“ denken können. Man muss ihnen dabei helfen, über den Tellerrand hinauszusehen. Zu erzählen, dass Fehler machen und Fragen fragen zum Langzeitgeschäft guter Gehirnbildung dazugehört. Und dass das Gehirn nur darauf wartet, zu lernen. Und dass das Fragen, wenn man etwas nicht versteht, eine absolute Pflichtübung für gute Schüler ist.

Liebe Leser/innen

November 20th, 2011

Ich bitte um Nachsicht.
Der Beitrag zur 11. Woche unterliegt einer leichten Verzögerung, weil die Verlagschefin des Vinclair-Verlags, also meine Tochter, für die ich hier ja inzwischen blogge, gemeint hat, ich solle die Blog-”Filmchen-Beiträge” doch bitte selbst sprechend kommentieren. Also gut, mach ich das eben auch noch. Aber erst morgen. Oder übermorgen. Da habe ich dann doch noch etwas Berührungsängste. Man darf gespannt sein. :-)

11. Woche - Schätze heben

November 23rd, 2011

Ich habe versprochen, diese Woche etwas im Blog einzusprechen. Persönlich. :-) Zum Thema: Warum man sein Gehirn schon möglichst früh und intensiv benutzen und dies bitteschön bloß nicht auf später verschieben sollte. Ist ja ok. Habe ich gemacht. Allerdings nicht frei. Da sind die Berührungsängste noch zu groß. Es ist immer sehr gewöhnungsbedürftig, sich selbst zu hören. Deshalb habe ich für den Einstieg eine kleine Geschichte genommen, die ich für leistungsschwierige Schüler/innen der 5. und 6. Klasse in der Betreuung eingesetzt habe. Zum Teil sehr erfolgreich, wenn die Idee verstanden wurde. Also: Autorenlesung die Erste:

12. Woche - den Streber streichen

November 27th, 2011

Das Blatt der Woche:
Chinesen
Könnte man mit einer Knopfdruck nur eines machen, diese wirre Idee aus allen Schülerköpfen herauszulösen, dass es uncool ist, gut zu sein und sich anzustrengen, dann würde man auf ein vollkommen verändertes Schulleben blicken - bei den selben Lehrern. Würde jeder Schüler, dessen Arbeitshaltung über alle Jahre hinweg mit sehr gut attestiert worden wäre, mit einem 20 000 Euro Startkapital ins Berufsleben belohnt und die Leute mit einer nicht exzellenten Arbeitshaltung gingen leer aus, dann gäbe es kein Sitzenbleiben mehr. Was ich damit sagen will: Dass “Streber” ein gesellschaftlich anerkannter Ausruf ist, andere, auf die man neidisch ist, klein zu machen, ist nicht natürlich. Muss nicht sein. Es könnte ganz anders aussehen, wenn das Umfeld von Schülerinnen und Schülern “in der Schule gut sein und sich dafür ins Zeug zu legen” positiv abspeichern könnte. Mein Tipp aus der Praxis: Locker schaffen das entweder Leute, die schon früh als Persönlichkeiten in der Schule herumlaufen oder Gruppen, die als Gruppe stark genug sind, “Streber”-Rufern ein entspanntes “Spießer” entgegenzusetzen.

13. Woche - Kampfgeist entwickeln

Dezember 4th, 2011

kampfgeist
Die aktuelle Seite des Hausaufgabenbuchs.
Wenn Sie solche verrückten Biographie-Geschichten schon so oft erlebt haben wie ich, dann können Sie mit Gewissheit sagen, dass die Noten nur eine grobe Richtung des späteren beruflichen Erfolgs abgeben. Und dass die Energie, die ein Mensch aufbringen kann, wenn er etwas erreichen will, das eigentliche Maß der Dinge ist. Kampfgeist. An der Schule auch Biss oder Arbeitshaltung. Einstellung und Wille. In der Mittelstufe oftmals verschüttet. Wenn das Gehirn umgebaut wird, muss man Nachsicht haben. Aber danach muss man genau hinsehen. Die Bissfähigkeit, das ist meine ganz eigene Beobachtung bei so vielen Schülern, mit denen ich weit über die Schule hinaus Kontakt gehalten habe, überdauert alles und ist viel wesentlicher für erfolgreiche Lebenskonstruktionen als die Noten selbst.

14. Woche - Sich klug essen!

Dezember 11th, 2011

Das pdf der Woche
sich klug essen
Habe gerade ein wenig nach Büchern gesucht. “Die Ernährungslüge - Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt.” Ein Buch von Dr. Hans-Ulrich Grimm. Die Thesen passen zum Wochenthema. Klar die Thesen sind sehr hart. Essen wir uns dumm? Sinkt der allgemeine IQ tatsächlich durch die industriell gefertigte Nahrung? Man muss das, was dort steht ja nicht eins zu eins nehmen und sich den Appetit ganz verderben lassen. Aber wenn Sie sehen könnten, was so manche Kinder für das Geld, das sie in die Schule mitbekommen, für definitiv falsche Nahrung ausgeben, die einem positiven Lernprozess auch nach lange bekannten Gesichtspunkten schadet, dann wäre es zumindest einen Versuch wert, auszuprobieren, ob gehirngerechte Ernährung nicht viel billiger und effektiver ist als Nachhilfe. An unserer Schule machen alle Sechsklässler/innen zwei Fitness- und Ernährungstage mit. Gehirn und Bewegung und die Bedeutung eines pfiffigen, gehirngerechten Pausenbrots, dass sind dort die Themen. Kinder wissen davon meist überhaupt nichts. Man muss es ihnen aber zumindest sagen. Es kann für so manchen der entscheidende Hinweis sein, warum Schule manchmal so mühsam ist. Und der Wink mit dem richtigen Pausensnack, es sich mit dem Lernen leichter zu machen. Sich schlau zu essen.

15. Woche - Mitschüler/innen zuhören bringt’s

Dezember 18th, 2011

Die aktuelle Seite der Woche:
Zuhören bringt’s
Ja, es wäre sehr hilfreich, wenn es möglich wäre, dass Eltern erfahren könnten, wie ihre Kinder anderen Kindern zuhören können. Dann würden ganz viele Eltern bei den Lehrern nachfragen, was sie denn machen sollen, dass sich das ändert. Denn klar ist, dass Schüler, die anderen Schülern zuhören können, wenn sie etwas zum Unterricht beitragen, einen riesigen Vorteil haben. Sie lernen vollautomatisch mehr als die, die nur dann aufmerksam sein können, wenn es um sie selbst geht. Nach ein paar Jahren ist der Unterschied gravierend. Obwohl der Ausgangspunkt der gleiche war. Was Eltern machen sollen? Immer und immer wieder und unentwegt nachfragen und genau dies gebetsmühlenartig wiederholen. Kinder wollen gut in der Schule sein. Wenn sie wissen, warum sie vielleicht Probleme haben, dann wird sich das nicht sofort ändern lassen. Aber im Laufe der Zeit natürlich. Wenn man es nur immer wieder auf den Tisch legt. Die Lösungen. Zum Beispiel: Mitschülern zuhören. Das bringt’s. Viele können’s, viele nicht.

Weihnachtsansprache an meine Leser/innen

Dezember 24th, 2011

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, junge und mittelältere und ältere.
Vor 2000 Jahren gab es auf der Welt eine recht geringe Zahl von Menschen, die lesen und schreiben konnten. Die Weltbevölkerung zählte damals gerade mal 300 Millionen Menschen. Das Leben der meisten von ihnen war geprägt durch körperlicher Arbeit auf den Feldern. Eine ausgewiesene Kindheit und Zeit für Muße gab es für den normalen Menschen nicht. Da die durchschnittliche Lebenserwartung halb so groß war wie heute, war die Pubertät keine Problemzeit, sondern Aufbruchszeit. Das „körperliche Erwachsen werden“ und das „Verantwortung übernehmen“ fielen zusammen. Die Pubertät setzte ja auch erst viel später ein. Heute müssen wir uns als Weltbürger einer veränderten Situation stellen. Erfindungen wie Dampfmaschine, Elektromotor, Computer und Internet kennzeichnen einige Stationen der menschlichen Klugheit, die gekoppelt mit Erkenntnissen auf tausenden von speziellen Wissensgebieten vollständig veränderte Anforderungen an den Einzelnen stellen. Die allgemeine Schulpflicht hat sich weltweit ganz klar deshalb verbreitet, weil es sich in den letzten 200 Jahren gezeigt hat, dass bei allen Staaten, die auf sie gesetzt hatten, innerhalb kurzer Zeit das Bruttosozialprodukt massiv anstieg. Das geschah meist entgegen den Bedürfnissen eines größeren Teils der Landbevölkerung, der seine Kinder lieber auf den Feldern gesehen hätte als auf der Schulbank. Dass wir heute auf diesem kleinen Planeten, der um einen mittelgroßen Stern namens Sonne am Rande einer Galaxie namens Milchstraße kreist, zusammen mit 7.013.080.945 – so zeigt gerade der Live-Counter im Internet, also mit über 7 Milliarden Weltbürgerinnen und Weltbürgern leben können, verdanken wir den Auswirkungen unserer hohen Lernfähigkeit als Mensch in der Medizin, den Naturwissenschaften und vielen anderen Bereichen. Die Erde würde unter den Wissensbedingungen von vor 2000 Jahren nur einen minimalen Bruchteil der heutigen Weltbevölkerung ernähren können. Der Preis, den wir alle für unsere Existenz zahlen müssen, heißt nun eben allgemeine Schulpflicht samt dem Versuch der permanenten Optimierung. Die Pisa Studie wurde deshalb auch nicht nur aus Langeweile einiger Bildungswissenschaftler ins Leben gerufen, sondern muss unter dem Stichwort Optimierung existierender Ressourcen gesehen werden. Das ist so etwas wie das Schürfen nach Gold in großem Stil. Nur dass sich das Gold selbst sehr häufig in den Schulen zu entziehen versucht. Die Pubertät ist in den letzten 100 Jahren auch noch von 17 auf 12,5 Jahre vorgerutscht. Wohl die Auswirkungen einer gut ernährten Gesellschaft. Dagegen muss aber dann zum Beispiel eine spätere Ärztin noch fast 20 Jahre warten und lernen, bis sie eigenständig beruflich zum Einsatz kommen kann. Vor 2000 Jahren war es nicht ungewöhnlich, dass Menschen in dem Alter starben, in dem heute ein akademischer Berufsanfänger ins Berufsleben startet. Die Evolution hat die Entwicklungszyklen des Menschen aus schulischer Sicht dummerweise komplett falsch an die veränderte Situation angepasst. Pubertät mit 25 wäre die richtige Antwort der Natur auf die Entwicklung des menschlichen Geistes gewesen. Pubertät mit 12,5 war eine völlig unbedachte Entscheidung des Evolutionskomitees und würde bei jeder Fremdevaluation ein dickes Minus bekommen - mit dem Auftrag, hier schleunigst nachzubessern. So lange müssen wir behutsam und geduldig mit uns Menschen in jungen Jahren umgehen, Nachsicht haben, wenn unser Geist an der eigentlich vollkommen falschen Stelle rebelliert. Müssen mit den alten Köpfen geduldig den jungen Köpfe immer und immer wieder helfen, zu erkennen, dass diese für sie scheinbar unsinnige Veranstaltung von Schule eine zwingende Notwendigkeit für den modernen Weltbürger ist. Ein diffiziles Anliegen auf sehr hohem Niveau.
Ich wünsche in diesem Sinne eine erholsame Weihnachtszeit mit vielen erquicklichen Gesprächen in der Familie.
Ihr Heinz Bayer

Wünsche ein wundervolles …

Januar 2nd, 2012

… und lebenspralles Jahr.

Ansonsten ist im Moment Blogpause.

16. Woche - Friedlich macht’s einfacher

Januar 8th, 2012

Das Blatt zur ersten Woche 2012 Friedlich

Hundsgemein, diese Geschichte.
Vor 10 000 Jahren waren Männer gefragt, die stark, wild, charmant und draufgängerisch auftreten konnten. Sie wurden Väter, egal ob sie dann später gute Väter waren oder nicht. Genau ihre Gene wurden natürlich auch weitervererbt. Vor 10 000 Jahren hatten die sanften Männer keine große Chance, sich besonders erfolgreich fortzupflanzen.
Die Kinder von Frauen hingegen, die besonders fürsorglich, zuverlässig und fleißig waren, hatten eine viel höhere Überlebenschance. Auch deren Gene wurden vermehrt weitergegeben. Generation um Generation um Generation und Generation. Erst seit zwei Generationen wird von Männern ein anderes Verhalten erwartet. Und das auch nur in den Industrienationen. Die Entwicklung unserer Gesellschaft und unseres Denkens ist viel schneller als die Entwicklung der Evolution. So gibt es viele junge Männer, die umgehend ihre 10 000 Jahre alten Gene aktivieren können, wenn sie sich angegriffen fühlen und sie dann nicht unter Kontrolle haben. Richtig gemein für sie, aber es die schlichte Wahrheit. Im falschen Jahrhundert gelandet. Vor 5 Generationen wäre man damit nicht aufgefallen. Und heute: NO GO! Aber zum Trost: Man kann das lernen. Man kann sich den zu großen Einfluss diese Gene abtrainieren. Wenn der Kopf mitmacht, dann zeigt der pädagogische Alltag im Umgang mit zornigen jungen Männern: Blöd gelaufen, wer mit solch ururalten aber hochaktiven Kamellen in Form von männlichen Genen herumlaufen muss. Aber wenn man darüber Bescheid weiß und sich darauf einstellt, dann klappt das auch, sie soweit zu entschärfen, dass Schule trotzdem gut machbar wird. Denn es sind ja am Ende echte Erfolgsgene, wenn man sie in der Industriegesellschaft am richtigen Ort einsetzt. Dort muss man allerdings erst hinkommen. Die Schule gehört in dieser Gesellschaft, in der man als Junge sich nicht mehr willkürlich prügeln darf, zwingend dazu. Später, beruflich, sind solche uralten Gene oft sehr, sehr hilfreich. Deshalb: Bis dahin zwischenparken. Und später in Form von Einsatz und Aktivität und Selbstständigkeit ins Leben entlassen.
In der heutigen Schule haben sie definitiv nichts mehr verloren. Da sind sie vollkommen kontraproduktiv.
Für Eltern und Großeltern gilt: Drüber reden. Immer wieder. Wenn Bedarf da ist.
Für Schüler, die damit Probleme haben: Zettel aufhängen. Sich immer wieder selbst dran erinnern: Es sind die Erfolggene der Zukunft, die man jetzt noch nicht zum Einsatz bringen sollte. Weil es im Moment keine Erfolgsgene sind. Eher Erfolgsbremsgene. Deshalb: Runter von der Bremse. Raus auf’s Gas.

Übrigens, rechtzeitig zum zweiten Halbjahr erscheint das Hausaufgabenbuch 2. www.vinclair-verlag.de

17. Woche - Lesen bringt’s

Januar 13th, 2012

Das Blatt der Woche zum Thema Lesen
Lesen
Na ja, inzwischen gibt es auf dem Buchmarkt eine solch unerschöpfliche Vielfalt von Jugendbüchern, dass man seit Harry Potter nicht mehr mit der Geschichte von “Jungs lesen eben nicht” anfangen muss. Jungs beginnen sicher nicht so leicht zu lesen wie Mädchen. Aber als Eltern muss man einfach das richtige Futter suchen, das auch die Leseratte im Sohn rauslockt. Denn das sei einfach so lapidar gesagt: Lesen ist Lernen. Computerspielen nicht. Deshalb geben Sie bitte niemals den Kampf Buch gegen Computerspiel auf. Aber seien Sie listig und arbeiten Sie nicht mit erhobenem Zeigefinger oder brachialen Verboten. Wir Männer in jungen Jahren fahren auf Spiele einfach viel mehr ab als Mädchen. Da können Jungs nix machen. Das zieht rein. Umso mehr sind gute spannende Bücher ein wahrer Segen für die Entwicklung der Fähigkeit mit der eigenen Sprache so umzugehen, dass man sie am Ende beherrscht.

18. Woche Vorne auf der Welle

Januar 21st, 2012

Hier die Seite der Woche als pdf:
vorne-auf-der-welle

Dieses Bild von vorne auf der Welle hat schon sehr vielen Schüler/innen weitergeholfen. Wenn ich den Erzählungen glauben darf. “Das hängt noch jetzt über meinem Schreibtisch”, erzählte mir vor kurzem eine ehemalige Schülerin, die sich inzwischen auf ihre Masterprüfung vorbereitet. Vorne auf der Welle zu stehen gibt ein positives Gefühl. Spitzensportler arbeiten auch häufig mit Bildern. Bilder prägen sich ein. Vorne auf der Welle zu stehen gibt ein Gefühl der Leichtigkeit. Genau das sollte man in der Schule haben. Und auch im Leben haben. Deshalb. Mein Tipp: Kopieren und aufhängen. Und wirken lassen. Es wirkt, wenn man es zulassen kann.

Halbjahresinformationen

Januar 27th, 2012

Das Heft für das zweite Halbjahr ist fertig. www.vinclair-verlag.de
Oder einfach in Ihrem Buchhandel: Hausaufgabenbuch - Heinz Bayer und Sarah Winkler. Oder bei Amazon. Oder man ist Schüler/in am Faust und bekommt dieses Heft als pädagogische Beigabe. Allerdings in der etwas sperrigen Form mit Kunststoffspiralheftung.
Im letzten Jahr gab es eine Umfrage zu diesen Heften. Nach dem ersten Testlauf. “Ja, die neuen Fünfer brauchen dieses Heft unbedingt.” war die überwältigende Meinung der gereiften Fünftklässler. “Wir wollen auch eins in der sechsten Klasse.” Es ist eben doch etwas anderes als ein normales Hausaufgabenheft. Wer es richtig benutzt und die Visualisierungen versteht, der hat einen kontinuierlichen Ratgeber an der Hand, der wirkt, ohne dass man sonst was machen muss. “Ich muss Ihnen das jetzt einmal sagen,” hat mir vor einem Jahr eine kleine Fünftklässlerin mit klopfendem Herzen gesagt, weil sie mich auf dem Gang einfach angesprochen hatte. “Ich liebe Ihr Hausaufgabenheft.” Ja ich glaube, für die, die es inhaltlich verstehen können und mit meiner Art des Denkens, Schreibens und Zeichnens klar kommen, ist es ein komfortabler Begleiter für die ersten Jahre in einer weiterführenden Schule. Denn Schule kann so leicht laufen, wenn man versteht, wie man es anpacken muss. Zum Verstehen zwingen kann man leider niemanden. Es ist aus einer 30jährigen Berufspraxis heraus entwickelt. Da stecken 20 Jahre Vertrauenslehrertätigkeit und 10 Jahre Schulentwicklertätigkeit drin.

Hier die Einleitung 1 des zweiten Bands.
5.2-Vorwort 1

Hausaufgabenbuch 2

Februar 4th, 2012

Bevor es wieder an die einzelnen Wochen geht, hier noch die zweite Seite des Vorworts. Man muss das Hausaufgabenbuch verstehen, um damit erfolgreich arbeiten zu können.
Hausaufgabenbuch 5.2-Vorwort2

Vorne auf der Welle

Februar 10th, 2012

Ja ich weiß, das hatten wir im letzten Buch auch schon. Aber dieses Bild funktioniert bei so vielen Menschen, dass es einfach mehrfach in so ein Visualisierungsbuch reingehört. Dort vorne auf der Welle muss man einfach stehen wollen, dann ist der Rest ein Kinderspiel. Dann ist auch die Abhängigkeit vom Lehrer viel geringer. Was sehr von Vorteil ist, denn den kann man sich einfach nie aussuchen.
Hier übrigens die Seite 01 des zweiten Buchs:
01-vorne-auf-der-welle

Unterrichtsfreie Tage

Februar 18th, 2012

Da bei uns gerade keine Hausaufgaben gegeben werden, lasse ich mir noch eine Woche Zeit, das Thema “Der Wert der Ausbildung” genauer zu erläutern. Es ist ein ganz zentrales Thema. Wer das lösen kann, löst jedes Schulproblem. Die Chinesen haben es leicht. Bildung ist dort sehr teuer. Wer davon abbekommen kann, saugt sie auf. Schule ist der Eintritt in eine komfortable Zukunft. Bei uns auch, nur merkt das kein Schüler so einfach, speziell nicht in der Pubertät. Nächste Woche mehr.
Sollte übrigens jemand mitlesen, dessen Kindern es langweilig ist, wenn keine Schule stattfindet. Machen Sie Ihnen ruhig und sanft klar, dass Lernen in den Ferien überhaupt nichts Unanständiges ist. Im Gegenteil. Es ist etwas äußerst Kluges. :-)

Ernsthaftigkeit die Zweite

Februar 25th, 2012

Schule ernst nehmen - das große Fragezeichen.
Ich glaube, dass es jeder versteht, der als Erwachsener Schule rückblickend ernsthaft und unabhängig von den Lehrern, die einen (gefühlt - egal, ob das wirklich so war oder nur so empfunden wurde) nicht ernst genommen haben, von der Bedeutung einschätzt, dass Schule in unserem Leben einen wahrhaft großen bedeutenden Anteil besitzt. Wenn man z.B. dauernd für seine Firma mit London verhandelt und in Englisch eigentlich meistens eine Vier hatte. Jedoch: Eine Vier muss man erst einmal schaffen. Eine Vier reicht normalerweise aus, mit London zu verhandeln. Ausreichend. Ganz schön relativ, so eine Vier. Man sollte es wissen. Dann lebt es sich leichter. Denn das Selbstbewusstsein ist damit im Lot. Und Selbstbewusstsein ist neben den vielen kleinen Fähigkeiten von uns Menschlein ein ganz entscheidender Faktor, Schule gut zu meistern.
Ich sag’s mal mit Bildern, was ich meine. Vielleicht funktionieren sie bei der elterlichen Schul-Beratung Ihres Kindes.
Blickwinkelveränderung 1
Blickwinkelveränderung 2

21. Woche - Schätze heben

März 2nd, 2012

Ja stimmt, wir hatten das schon. Aber das ist ein solch gravierendes Thema für einen Lehrer, das kann man sich als Eltern überhaupt nicht vorstellen. Weil man als Eltern immer noch seine eigene Schulzeit im Kopf hat. Und da fand man es im Rückblick auch oft öde in der Schule und hat sich oft nicht so richtig angestrengt. Stimmt, dass das ein altes Thema ist. Aber die Vehemenz und Ausgiebigkeit, mit der heute viele Kinder einfach Schule nicht mehr ernsthaft machen können, es gar nicht merken und dabei ihre ganzen Fähigkeiten zum Fenster rauswerfen, weil man zum Beispiel Sprachen 10 Jahre später einfach nur noch eingeschränkt so lernen kann, wie es jetzt in der Schule möglich ist, das schmerzt beim Zuschauen. Kluge junge Menschen mit hohen Späßchenfaktor und geringer Ernsthaftigkeit. Ein wachsendes Problem für Einzelne. Und zu Hause merkt man es nicht, weil viele Schüler es ja selbst nicht merken. Was sollen Sie also davon erzählen können, wie sie heute wieder Schätze versenkt haben.
Hier noch die Seite der Woche.
schatze-heben

In den höheren Gang schalten

März 9th, 2012

Das ist ein Bild, das bei vielen meiner Schüler/innen schon gut funktioniert hat. Zugegeben, man sollte meinen, dass es eigentlich jedem klar ist, dass man im 5.Gang schneller und komfortabler fährt als im ersten. Dass sich Schalten lohnt. In der Schule stimmt das leider bei ganz vielen überhaupt nicht. Und sie merken es einfach nicht. Sie würden schon gerne gut sein, aber eben beim Tuckern im 1. Gang. Was passiert, wenn man hochschaltet, das merken immer die Schüler/innen, die sich bei unseren Coachprogrammen an der Schule auf eine Blickwinkeländerung einlassen. Dann wird man schon deshalb besser, weil man positiver denken lernt und dann besser, weil man leichter lernt und dann besser, weil man schneller lernt und dann besser, weil man im Unterricht plötzlich immer mehr versteht und dann besser, weil man Schule immer mehr für sich selbst nutzen kann und am Ende versteht man nicht mehr, warum andere mit der Schule solche Probleme haben. Bei unseren Mentalcoachprogrammen gibt es immer wieder Schüler/innen, die von Versetzungsgefährdet auf Zweierschnitt von einem auf das andere Jahr umschalten. “Wie macht man sowas?” hatten wir einmal eine Schülerin bei einem Treffen unserer im Vorjahr Betreuten gefragt, die genau das geschafft hatte. Ein Jahr nach dem Schalter umlegen nur noch Zweier im Zeugnis. “Ich pass jetzt einfach im Unterricht auf,” war die verblüffend einfache Antwort. Und selbstbewusst lachend kam dann noch der zweite Satz: “Und es macht Spaß!” Genau das. “Vom Standstreifen auf die Überholspur.” hieß damals unser Konzept. Raus aus der Falle heißt in diesem Jahr der Arbeitstitel des Projekts. www.maennerrevolte.de

Keine Angst vor großen Träumen

März 18th, 2012

Man sollte seine Kinder bloß nie von großen Träumen abhalten. Wunderbares Lebensgefühl. Große Träume sind Erfolgsbeschleuniger. Ich hatte mal vor einiger Zeit zwei Zwillinge als Schüler, die beide geniale Gitarristen waren und nach dem Abitur von einer Musikkarriere geträumt haben. Dann haben sie Musik studiert, aber auch noch Maschinenbau, falls dieser Traum, mit Musik den Durchbruch zu schaffen und genug Geld zu verdienen, dass es zum Leben reicht, nicht funktioniert. In der Schule ist das noch wichtiger. Karriere träumen ist vom Feinsten. Aber man sollte realistisch genug sein, dass Träume auch Träume bleiben können und dann ist eine solide Schulausbildung ein echter Schatz. “Parallel fahren bringt’s voll!” sollte in die kreativen Köpfe, die wirklich von sich glauben, eine richtige Karriere hinlegen zu können. Die meisten Träumer schaffen das natürlich nicht, weshalb es für die allermeisten Träumer äußerst sinnvoll ist, der Realität ins Auge zu blicken. Und deshalb an der schulischen Arbeitshaltung zu arbeiten. Genau dort greift man an.
Hier mal wieder zwischendurch eine Seite aus dem Hausaufgabenbuch zwei, das es übrigens ganz normal im Buchhandel zu kaufen gibt. :-)
traumen
Finde gerade nicht das Original. Hier ist noch ein kleiner Schreibfehler drin. Wer ihn findet, findet auch in diesem Jahr alle Ostereier.

Gemeinsam vorne auf der Welle

März 25th, 2012

Die Erkenntnis ist so schlicht wie richtig: “Nimm dir einen Freund, der gerne lernt, dann werden deine Noten besser. Nimm dir einen Freund, der Schule blöd und die Lehrer bescheuert findet, dann nimm dir auch gleich einen Nachhilfelehrer dazu.”
Professionell Schule machen heißt, im Unterricht aufzupassen. So einfach ist das.
Es ist eine Tatsache, dass wir Menschen Beziehungswesen sind. Bevor man also unter seinen schlechten Noten leidet, sollte man sich nicht um Nachhilfe kümmern, sondern seine/n beste/n Freund/in davon überzeugen, dass man lieber professionell Schule macht und das eingesparte Geld in der dadurch wachsenden Freizeit genießt. Deshalb. Gemeinsam vorne auf der Welle ist ein echter Renner, wer es kapiert.
Die Seite der Woche.
gemeinsam-auf-der-welle

Auf Plus schalten

April 1st, 2012

Wie wäre es einmal mit einem Lied

In dieser Woche schalte ich irgendwie alle Blogs synchron. Ostern in Sicht, ein Lied gefällig? “Versteh nur Bahnhof” ist ein Lied aus meiner Feder, das genau zum Thema der Woche passt. Wenn das Gehirn nicht auf Empfang geschalten ist, dann kann man sich das Lernen sparen. “Wie der schon redet, da vergeht dir doch die Lust. Diese Mathe, die ist doch nur ein einz’ger Frust.” ist eine zentrale Textzeile. Es könnte auch “wie der schon aussieht, wie der schon läuft, wie der schon heißt … lauten. Es ist austauschbar, warum wir Menschen andere Menschen ablehnen. Ein falscher Satz, ein falscher Blick und schon ist alles negativ eingenordet. Darf ich an dieser Stelle eine kleine Geschichte zum besten geben? Viele kennen sie sicher schon. Trotzdem: Als ich junger Vertrauenslehrer war, kamen einmal zwei Siebtklässlerinnen zu mir. Ihr Problem: Eine Mathekollegin hatte offensichtlich etwas gegen die beiden, die Erzählungen waren eindeutig. Ich versprach, mit der Kollegin zu reden. Zwei Wochen später hatten wir uns wieder verabredet. ich hatte aber peinlicherweise vergessen, mit der Kollegin zu sprechen. “Und, wie geht’s inzwischen?” hatte ich gemeint, um mich auf mein peinliches Geständnis der Vergessens vorzubereiten. Doch dann. Strahlende Gesichter bei den beiden. “Man merkt jetzt einfach, dass Sie mit der Frau P. gesprochen haben. Vielen, vielen Dank.” Sie erzählten, dass sie jetzt immer dran kämen, wenn sie streckten. Und sie hätten beide auch schon eine richtig gute Arbeit zurückbekommen. Ich habe mich erst zum Abitur der beiden geoutet. Beide über 12 Punkte im Leistungskurs Mathematik. Wir haben heftig gelacht. Die Kollegin damals, die ich angesprochen hatte, ob ihnen bei den beiden Schülerinnen etwas aufgefallen wäre, sprach von einem kleinen Wunder, das sie sich nicht erklären konnte. Sie würden von einem Tag auf den anderen mitmachen, meinte sie, wären freundlich und aktiv und hätten auch schon eine richtig gute Arbeit geschrieben. Auf dieser wahren Geschichte basiert das Lied vom Bahnhof. Dieses “positiv eingestellt sein” ist der absolute Knackpunkt, um professionelle Schule zu machen. Aber sagen Sie das mal einem Zwölfjährigen kurz vor der Pubertät. :-) Wenn er selbst draufkommt, hat er gewonnen. Oder sie.

Hier noch der Text
versteh-nur-bahnhof

Frohe Ostern

April 8th, 2012

Liebe Leserin, lieber Leser

Zu Ostern gibt es meine Lieblingslebensphilosophie als Bild.

Frohe Ostern

frohe-ostern

Das Gehirn

April 15th, 2012

Das Gehirn arbeitet nach einem Muster. Wenn sein Träger etwas ernst nimmt, arbeitet es vielfach effektiver als wenn nicht. Ganz einfach. In den letzten Jahrzehnten ist für viele Schüler/innen eine schwierige Situation eingetreten. Schule ist permanent besser geworden, aber der Anspruch an Schule ist noch mehr gewachsen. Heute gibt es eine große Zahl von Schüler/innen, die Schule nicht ernst nehmen können, weil ihr Umfeld Schule nicht ernst nimmt. Mit ernst nehmen meine ich, ernst nehmen wie sie ist. Nicht wie man sie sich utopischerweise vorstellt. Also mit Lehrer/innen, die alle einfach “zauberhaft” sind. Lernen ist in erster Linie ein Prozess, der heißt: Ernst nehmen und arbeiten. Dann werden viele Lehrer/innen übrigens automatisch “zauberhaft”. Nimmt ein Schüler Schule einfach ernst, dann merkt er, ob er die richtige Schullaufbahn eingeschlagen hat. Weil dann sein Gehirn im richtigen Bereich tickt und man seine richtige Leistungsfähigkeit testen kann. Wenn ein Gehirn mit “Schule ist doof und die verlangen viel zu viel” taktet, dann arbeitet es im falschen Modus. Um trotzdem auf einen einigermaßen grünen Zweig zu kommen, muss man doppelt und dreifach so viel arbeiten. Und erkennt trotzdem nicht, was genau in einem steckt. Deshalb liebe Eltern: Machen Sie etwas aus der nachfolgenden Skizze für Ihr Kind, wenn Sie nicht sowieso zu denen gehören, die Schule stark reden.
anspruchswachstum

Noten sind nur Wegweiser

April 19th, 2012

En Tipp. Lassen Sie einmal in Ihrem Freundeskreis die früheren Noten der entsprechenden Klassenstufe Ihres Kindes ehrlich ansagen. In Anwesenheit Ihres Kindes. Dann erfährt ihr Kind auf ganz natürliche Weise, was diese Seite sagen will. Noten sind nur Wegweiser. Keine Persönlichkeitsnoten. Keine Noten, die den Erfolg im Beruf anzeigen. Nur Wegweiser. Warum sagt man das nicht pausenlos den armen Kids und lässt sie in dem Fehlglauben, dass die Noten etwas mit echter Kompetenz zu tun haben.
Die Seite der Woche:
notenbedeutung

Gehirnumbau

April 29th, 2012

Ja schon gemein. Wer es verpasst, sich in der 5. und 6. Klasse auf die richtige Schiene setzen zu können, der muss noch weitere drei Jahre warten. In der Pubertät baut sich das Gehirn um. 5 Jahre sind auch für die Klugen unter uns Menschlein zu viel. Leider eine häufige Erscheinung. Ich stelle mir das inzwischen folgerndermaßen vor: In der Pubertät werden alle Gehirnzellen, die vorher gut benutzt wurden, positiv umgebaut. Sie arbeiten schneller, schärfer, besser. Die Zellen, die nicht gebraucht wurden, werden entsorgt. Klare Sache. Logisch angelegt. So macht der Umbau tatsächlich Sinn. Wenn jetzt aber die lustigen dauerbenutzten Späßchenbereiche verstärkt und die konzentrierten nicht genutzten Lern- und Arbeitsbereiche entsorgt werden, dann kann man zwei und zwei zusammenzählen. Dann hat man sich einen Bärendienst getan.

Hier noch die Seite der Woche:
gehirnumbau

Alterspyramide

Mai 5th, 2012

Ja auch als Eltern sollte man sich das klar machen. Die Alterspyramide in Deutschland verdeutlicht, wie wichtig die jetzigen Schüler/innen sein werden. Darauf sollte man schauen, nicht so sehr auf die Feinheiten bei den Noten, die vom eigentlichen Ziel ablenken. Das eigentliche Ziel heißt: Bilde junge Menschen so aus, dass sie als Fachleute in einer hochtechnisierten und globalen Gesellschaft bestehen können. Also mehrere Sprachen, naturwissenschaftliches Wissen, Mathematisches Denken, möglichst viele Zusammenhänge kennen. Kurzum: Schule pur. Man muss dringend weg von “Schule ist ätzend, weil man blöde Noten bekommt.”
Es nützt später nix, wenn man einst in der 6. Klasse eine Zwei in Englisch hatte. Man muss später Englisch können. Ganz einfach. Eigentlich. :-)

Die Seite der Woche:
alterspyramide

Gipfelstürmer

Mai 12th, 2012

Schon gemein, was unsere Köpfe in jungen Jahren so an eigenem Widerstand produzieren. Oft chancenlos, wenn man einmal drin steckt. Das ist seit 30 Jahren meine Alltagserfahrung. Da gibt es viele Schüler/innen, die sich schon in der 5. Klasse leicht auf ein professionelles Lernen einlassen können. Sich mit anderen Mitschüler/innen zusammen tun und es sich in Schule gut gehen lassen. Weil sie es als normal empfinden, gut sein zu wollen und dafür auch etwas zu tun. Glück gehabt, wenn das vollautomatisch so geht. In der 5. und 6. Klasse gibt es für alle, die dieses Glück von Anfang an nicht haben und für die Lernen noch gleich Streber heißt, eine kleine Chance, die Blickrichtung zu ändern. Das ist der Hintergrund dieses Hausaufgabenheftes. Keine Garantie, aber oft erlebt, dass es bei einigen funktioniert. Den Schalter umlegen nenne ich es gerne bei Schüler/innen. Auf Plus schalten. Wer das noch in der 5. oder. 6. Klasse schafft, der hat auch Glück gehabt. Danach ist erst einmal Sendepause. Biologisch gesehen steht dann der Gehirnumbau im Vordergrund. Erst danach und oft unter dem hohen Druck des Sitzenbleibens kenne ich es dann wieder. Dieses Schalter umlegen wollen. Allerdings ist dann Schule richtig mühsam, weil so viele Lücken existieren. Aber für manche wohl der einzige Weg. Die Chance, es leichter mit einem Schalter umlegen zu Beginn der weiterführenden Schule zu schaffen, sollte man Schüler/innen zumindest intensiv vermitteln. Das Hausaufgabenheft steht dafür. Übrigens ist es auch im Buchhandel ganz normal zu beziehen. Hausaufgabenbuch nennt es sich dort.
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Kompetenz schlägt Notenfixierung

Mai 19th, 2012

Ja, diese Skizze ist schnell erklärt.
Wer lernt, der erhöht seine Kompetenz. Egal wie am Ende die Noten aussehen. Wenn man das als Schüler wirklich wissen würde, hätte man es leichter mit den Noten, die doch so sehr von der Tagesform, der Vorbereitung, der Aufgabenstellung und auch dem aktuellen Lehrer abhängen. Schade dass man noch kein Kompetenzmessgerät erfunden hat, das ein Schüler wie ein Messgerät am Körper tragen könnte und nach einem Schultag feststellen würde, wie sehr die Kompetenz gewachsen ist. Man könnte dann auch einmal wunderbar vergleichen, welchen Unterschied es macht, ob man im Unterricht nebenher immer mal wieder seine kleinen lustigen Gespräche führt oder ob man tatsächlich aufpasst.
Hier die Seite der Woche:
kompetenz

Perspektiven

Mai 25th, 2012

Für mich immer noch eine sehr wichtige Skizze, die ich in der Schule oft verwende, wenn ich Klassenarbeiten zurückgebe. Schüler/innen mit einer Vier in einem Fach sehen sich so oft nur defizitorientiert. Also ganz, ganz schlecht. Dabei gehört zu einer Vier in der 5. Klasse Gymnasium schon eine ganze Menge an Kompetenz und Grundlagenwissen. Wenn man dies sich so einmal in Ruhe klargemacht hat, dann tut das dem Selbstbewusstsein sehr gut. Auf das Selbstbewusstsein seiner Kinder sollte man als Eltern sehr achten. Hier gibt es eine gute Möglichkeit dazu.

Ferienpause

Juni 3rd, 2012

Liebe Leser/innen
Im Moment braucht man das Heftchen ja nicht. Ferienzeit. Aber ein Tipp: Es ist nicht unanständig, sich als Schüler/in in den Ferien entspannt mit Schule zu beschäftigen. Das meinen nämlich viele. Es muss ja nicht soweit kommen, wie bei der Gruppe von Versetzungsgefährdeten, für die wir wie in jedem Jahr ein spezielles Programm aufgesetzt haben, um die Kurve doch noch zu bekommen.
www.maennerrevolte.de

Coach suchen

Juni 7th, 2012

Ja diese Coachgeschichte ist eine sehr wirkungsvolle. Wird allerdings wenig genutzt. Dabei laufen sie zu Hauf herum. Ältere Schüler/innen, Freunde von Geschwistern, Leute, die man ernst nimmt. Wir setzen Coachs manchmal sehr bewusst für Schüler in Not ein. Aber man kann sie sich auch selbst holen. Zum Beispiel, wenn man versetzungsgefährdet ist: Coach suchen. Nebensitzercoach. Wer mal sehen will, wie ich das meine: www.maennerrevolte.de Dort betreuen wir alle Versetzungsgefährdeten unserer Schule. TURBO ONE ist in diesem Jahr die erste Idee auf der Zielgeraden.

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Die Steinzeit verlassen

Juni 16th, 2012

Die Seite der Woche:
steinzeit-verlassen
Oh ja, welche riesiger Evolutionsschritt das wäre, wenn sich im Gehirn eines jungen Menschen in der Pubertät eine moderne Ansicht von Leistung breitmachen könnte. Oder die Evolution würde, aus praktischen Gründen, die Pubertät ins Rentenalter verschieben. Wie vorsintflutlich erscheint einem das Verweigerungsverhalten von zu vielen Schüler/innen, wenn man gleichzeitig die Anforderungen einer modernen Leistungsgesellschaft betrachtet. Jahre später ärgend sich fast alle, dass sie zu wenig eingepackt haben. In einer Zeit, in der es noch leicht ging. Schule wird von vielen nicht ernst genommen und macht deshalb so vielen Probleme. Wer das kapiert und für sich positiv umsetzen kann, der hat gewonnen.

Der virtuose Kreis

Juni 22nd, 2012

Ja wer ihn einschlagen kann, lebt gut in der Schule. Vor ein paar Tagen hat mir ein Schulsprecher, der nebenher in zwei Bands spielt, Theatermusik komponiert und auf tausend Hochzeiten neben der Schule tanzt - und das mit sehr guten Noten - meiner Klasse erzählt, dass er einfach Glück gehabt hat. “Ich konnte, seit ich denken kann, im Unterricht einfach aufpassen. Deshalb fiel mir Schule immer leicht, weil das die meisten meiner Mitschüler nicht so gut konnten. Mitschülerinnen eher. :-)” Typischer virtuoser Kreis. Wer einmal drin ist und kapiert, dass man drin bleiben sollte, um gut in der Schule zu leben, der hat gewonnen.
Hier noch die Seite der Woche
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Trugschluss

Juli 1st, 2012

Die Seite der Woche:
chance-nutzen
Oh ja, diese Fehleinschätzung der allermeisten Schüler/innen. Diese Ansicht, dass man später ja noch Zeit habe, sich auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen. Niemand käme auf die Idee, für die Rente erst mit 60 anzufangen zu sparen. Keiner käme auf die Idee, erst kurz vor einem wichtigen Fußballspiel trainieren anzufangen. In der Schule haben das aber viele im Kopf. “Später” dann mal richtig zu arbeiten, um dann einen guten Abschluss zu machen.
Ein echter Trugschluss.

Drei Monate sind zuviel

Juli 8th, 2012

Die Seite der Woche:marathon
Die letzten Arbeiten sind geschrieben, die Noten meist schon gemacht. In Baden-Württemberg noch zweieinhalb Wochen bis zu den Sommerferien und manche Schüler, die schon vor ein oder zwei Wochen aufgehört haben, ernsthaft Schule zu betreiben. Vom Beginn des Job-Chillens bis sagen wir mal zwei Wochen Schulanfang 2012/13 im September zum ersten Mal von vielen zum Beispiel Vokabeln ernsthaft gelernt werden, vergehen also insgesamt 13 Wochen oder drei Monate oder ein Vierteljahr. Wer in ein paar Fächern schlecht ist, kann in diesem Vierteljahr in genau diesen Problemfächern mühelos aufholen. Wenn er versteht, dass Aufhollernen im nächsten Schuljahr unglaublich viel bewirken kann. Und dass es nicht unanständig ist, in diesem Chill-Vierteljahr trotzdem den Schul-Marathonlauf zu trainieren.

und dann …. Sommerpause

Juli 13th, 2012

ferientrick
Ich denke, man versteht diese Skizze aus dem letzten Blatt.
Die Sommerferien stehen an. Wer das Schuljahr solide und im grünen Bereich abgeschlossen hat, sollte sich jetzt eine Auszeit nehmen. Entspannen. Abschalten von dem Prozess, den die Evolution nicht so vorgesehen hat: Jahrelang in ein großes Haus zu gehen und sich dort täglich über 6 Stunden mit hochkomplizierten Dingen zu beschäftigen. Tribut an eine hochentwickelte Gesellschaft, die ohne gut ausgebildete Fachleute abstürzen würde.
Wer das Schuljahr nicht solide abgeschlossen hat, wer also mit einigen Vierern oder gar Fünfern in die Ferienzeit startet, sollte sich klar machen, dass er das im nächsten Schuljahr komplett ändern könnte, wenn er die Vorstellung über Bord werfen würde, dass es unanständig ist, in den Ferien zu lernen. Aufzuholen. Ab und zu powern, wenn die anderen chillen. Denn die Köpfe der anderen vergessen in 6 Wochen ganz schön viel. Da ist die Aufholjagd eigentlich ganz geruhsam. Das wäre so ein Tipp am Rande, bevor ich mich in die Sommerpause verabschiede.
Grüße aus dem wilden Südwesten
Heinz Eugen B.

Auf Eis gelegt

September 8th, 2012

Liebe Leserinnen und Leser
Die Verlagschefin des Vinclair-Verlags, in dem das hier besprochene Hausaufgabenbuch verlegt wird, wurde erneut Mutter (und ich damit Doppelopa) und jetzt wurde aber das Heft 6.1 nicht rechtzeitig zum Schulbeginn fertig. Deshalb hier im Blog erst einmal Sendepause, weil alle Seiten der beiden ersten Hefte ja schon im Blog besprochen wurden. Man kann sich ja einfach im Archiv durchklicken. Wer also seiner Fünftklässlertochter oder seinem Fünftklässlersohn ein Hausaufgabenbuch 5.1 in die Schultüte gesteckt hat, dem gratuliere ich. :-) Bei uns am Faust-Gymnasium wird das Heft von allen Fünftklässlern seit 3 Jahren verwendet - von sagen wir mal 60 bis 70% auch ungeheuer erfolgreich und gerne. Man muss gut sein wollen, dann sind dieses Heft echter Treibstoff - sagen die Kids, die bei uns damit gerne reisen.

Zweitausenddreizehn

Januar 3rd, 2013

Liebe Leserinnen, liebe Leser
Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum der Bayer nach so langer Zeit regelmäßigem Schreiben so eine lange Pause macht. Ich denke, ich sollte es verraten. Ich habe eine meiner Herzklappe liften lassen. :-) Sie war nicht ganz dicht. Das Alter, Sie verstehen. Aber inzwischen wurde sie durch ärztliche Zauberer wieder gestrafft und ist 100% einsatzfähig. Magic. Deshalb: Ich kehre ab Januar ans Faust-Gymnasium zurück. Ohne die Schule als aktuellen Erfahrungshintergrund scheint mein pädagogisches Schreibbedürfnis ganz andere Wege zu gehen. Bin gespannt, ob es wieder zurückkommt, das Bedürfnis. Versprechen kann ich nichts, aber ich versuche, noch einmal an meine Bloggertradition anzuknüpfen. Wenn sich am Tag immer noch so um die 300 Menschen in eine meiner vier Adressen einloggen, dann sollte ich vielleicht doch nicht so Knall auf Fall mit Schreiben aufhören, denke ich.
Aber ich werde die Ansätze ein wenig verändern. Den www.fluegelverleih-am-faust.de Blog werde ich umfunktionieren. Da habe ich ja sowieso schon das Ende angesagt. Ich werde ihn zu einem Blog für ehemalige Kreativfaustler machen, die ich in meinen letzten zweieinhalb Jahren gerne zu einem Netzwerk zusammenbauen würde. Den www.maennerrevolte.de Blog werde ich klar Richtung Jungsförderung an der Schule verwenden, dafür will ich den www.vorne-auf-der-welle.de Blog für eine spezielle Mädchenförderung verwenden. Weil die Begleitung für das Hausaufgabenheft im Moment ein wenig stockt. Vielleicht später mal wieder, wenn der Vinclair-Verlag meiner Tochter mehr Gas geben kann und wir unser Unterstützungsbücherangebot erweitert haben. Zwanzig Jahre meines Lehrerlebens habe ich als Physiker den Fokus auf Mädchenförderung gelegt, die letzten zehn Jahre auf Jungsförderung. Und jetzt habe ich das Gefühl, man sollte eigentlich beide parallel, aber ganz unterschiedlich fördern. Das will ich dann doch mal versuchen.
Für alle, die Bayer’sche pädagogische Gedankenspiele hier vielleicht zum ersten Mal lesen, sei gesagt: Ich schreibe in erster Linie für Eltern und Schüler/innen meiner eigenen Schule, also für Menschen, die mich kennen. Aber natürlich gibt es inzwischen auch genügend Leser/innen außerhalb, die mit den Bayer’schen Spezial-Ansätzen versuchen, ihre eigenen Kinder zu stärken oder stärken zu lassen oder die sich als Lehrer/innen an den Visualisierungen bedienen, um damit eigene Pädagogik weiterzuentwickeln. Ich habe keinen Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit. Ich bin ein schlichter pädagogischer Drauflosschreiber. Meine Ansätze basieren auf 35 Jahren Schul-Lebens-Erfahrungen an einem sehr großen Gymnasium im wilden Südwesten. Faust-Gymnasium-Staufen. Davon fast 25 Jahre als Vertrauenslehrer, der sehr viel von Schule durch die Brille von Jugendlichen sehen durfte. Und aus fast zehn Jahren als Fachabteilungsleiter für Schulentwicklung. Der sehr viel durch die Brille der harten Schulrealität im Rahmen der Bildungspolitik sehen durfte. Die Blogs entstanden aus der Schulentwicklungsarbeit heraus. Deshalb: Wenn Sie sich auch außerhalb des Faust für Bayer’sche Ansätze interessieren, um sich Ideen und Argumente einzupacken - nur zu. Und machen Sie ihr eigenes Ding draus. Zwei Jahre gebe ich mir noch, blogmäßig, dann gehe ich auf die Pensionierung zu und werde als Blogger Privatier. Oder auch nicht. Mal sehen. Auf meinem www.opakoffer.de Blog probiere ich jetzt schon alles Mögliche aus. Auch da gilt: Das Ziel ist es nicht, möglichst viele Leser/innen zu bekommen. Das Ziel ist, eine kleine Schar von Menschen, die so ticken wie ich, Lust darauf zu machen, sich ebenfalls kreativ auszuleben. Bei meinen aktuellen musikalischen Kinderliederausflügen sperre ich im Moment die Öffentlichkeit aus. :-) Ich könnte ja vielleicht meine Illustrationen zum Besten geben. Mal sehen, zu was ich Lust habe. Lassen Sie sich überraschen.
Kurzum: 2013 bin ich auf alle Fälle wieder zurück. Also ab jetzt.
Ihr Heinz Bayer
P.s. Wen es als pädagogischen Insider dann vielleicht noch interessiert, zu erfahren, warum unsere Ansätze für “Schule leben” auch für Fortbildungen in der nahegelegenen Schweiz von Interesse geworden sind, der kann, so er Zeit hat, auch noch unter www.das-paedagogische-schweizermesser.de herumklicken. Und dabei z.B. erfahren, warum die international besetzte Jury der Weltausstellung in Hannover im Jahre 1999 unser Konzept “Schülerschule” zum offiziellen dezentralen EXPO2000 Projekt gekürt hat. Sicher interessant für alle, die unter schlechten finanziellen Bedingungen trotzdem gute Schule im außerunterrichtlichen Bereich machen wollen. Denn gute Schule ist in erster Linie eine Sache des richtigen Menschenbildes. Behaupte ich aus der eigenen Erfahrung.